Eigentlich wollten wir nur zu Ikea

Das war tatsächlich der Hauptgrund für unsere Fahrt in Richtung Kiel. Wir hatten uns während der ersten Lockdownzeit online neue Regale für den Hauswirtschaftsraum bestellt. Wie das dann immer so ist, kann man schlecht einschätzen, wieviele Regalbretter man tatsächlich braucht und bevor man nochmal nachbestellen muss, werden lieber ein paar mehr bestellt. Außerdem fehlte uns für die andere Wand im HWR auch noch ein entsprechendes System. Dieses hatte ich online schonmal geplant, um dann bei Ikea nicht mehr lange rumzusuchen, aber dazu später mehr.

Wir haben uns also Freitag nach der Arbeit grob in Richtung Kiel aufgemacht. Wir wollten eigentlich unterwegs irgendwo am Nord-Ostsee-Kanal übernachten. 

Leider wird das freie Stehen am Kanal nicht mehr geduldet, sondern nur noch auf den offiziellen Wohnmobilstellplätzen. Woran das liegt? Massenweise Wohnmobile, die an den Wochenenden alle möglichen Stellflächen am Kanal bevölkerten und das nicht nur für eine Nacht, sondern teilweise wochenlang. Der Müll wurde nicht mitgenommen und sogar das Abwasser und die Toiletten direkt in der Natur entsorgt. Durch Corona wurde das immer mehr, so dass das Wasser- und Schifffahrtsamt dem einen Riegel vorgeschoben hat. 

Die Plätze werden jetzt regelmäßig auch nachts kontrolliert und Falschparker weggeschickt.

Der erste Platz, den wir angefahren haben, war Schacht-Audorf. Leider war er schon komplett belegt, so dass wir weiter gefahren sind nach Sehestedt. Dort hatten wir aber auch kein Glück. Ich habe dann meine Camping-App befragt. Tatsächlich gibt es in Kiel beim Citty-Park offizielle Wohnmobilstellplätze und sogar auch extra Plätze für sehr lange Mobile. Die Plätze sind kostenlos, allerdings ist es dort auch nicht besonders ruhig, weil er direkt zwischen B76 und A215 liegt. Aber für eine Nacht ist das vollkommen in Ordnung.

Im Citty-Park hat man eigentlich Rundumversorgung inklusive günstiger Tankstelle.

Am Samstag sind wir dann nach dem Frühstück zu Ikea rübergefahren. Auch dort gibt es im hinteren Bereich Parkplätze für Wohnmobile. Übernachten ist dort allerdings verboten.

Rechtzeitig vor der Öffnung standen wir mit unseren Regalen in der Poleposition vor dem Eingang in der Tiefgarage. Es wurde geöffnet und was sagte der nette Wachmann, der uns schon seit gut 10 Minuten hatte stehen sehen? Sie sind hier leider falsch! Sie müssen mit dem Lastenaufzug nach oben, wenn sie etwas zurückgeben wollen. Wir sind dann also rüber marschiert zum anderen Aufzug. Oben wurden wir wieder von einem Wachmann in Empfang genommen, der uns dann mitteilte, dass wir uns draußen anstellen müssten. Stephan sah nur die Menschenschlange vor dem Haupteingang und wollte schon wieder gehen. Es stellte sich dann aber heraus, dass es für die Warenrückgabe einen Extraeingang gab mit einer überschaubaren Schlange.

Wir haben dann also unsere Ware zurück gegeben und wurden gefragt, ob wir einen Gutschein haben wollen oder Bargeld. Wir haben uns für einen Gutschein entschieden, weil wir damit direkt durchs Gebäude in die Ausstellung gehen konnten. Anderenfalls hätten wir uns draußen anstellen müssen. 

Nur gut, dass ich nachgefragt habe!!

Nachdem wir dann in der Ausstellung nur ein paar Kleinigkeiten mitgenommen haben, wollten wir unten in der Markthalle unsere Regalteile mitnehmen. Leider fehlten einige wichtige Teile, so dass wir dann das ganze Regal dort gelassen haben. Dieser Besuch war also nicht gerade von Erfolg gekrönt.

Von Ikea aus sind wir dann Richtung Eckernförde gefahren. Kurz vor Eckernförde befindet sich direkt an der B 76 der Wohnmobilpark Ostsee in Altenhof. Es ist eine große Wiese direkt am Wald. Die Übernachtung kostet inkl. Strom 18,00 Euro. 

Die Anmeldung erfolgt im Restaurant "Zum grünen Jäger". Dort kann man auch Brötchen bestellen oder ein ganzes Frühstück mitbuchen.

 

 

Durch den angrenzenden Wald erreicht man nach ca. 800 m die Ostsee. Es war ein schöner Spaziergang, den wir sehr genossen haben. Leider war die Strandglasausbeute sehr klein.

 

 

Abends haben wir uns im grünen Jäger bewirten lassen. Das Restaurant ist sehr rustikal eingerichtet, man kann schonfast altbacken sagen. Das Essen ist top! Es gibt gut bürgerliche Küche mit vernünftigen Portionen zum fairen Preis.

Stephan hatte sich Haxe mit Kraut und Knödeln bestellt und ich hatte die Speckscholle mit Salzkartoffeln und Salat.

Es war mega lecker!! ich habe in meinem Leben schon oft Haxe oder Spanferkel gegessen, aber noch nie so eine geile Kruste wie bei dieser Haxe.

Der indische (kaum zu glauben) Koch versteht sein Handwerk und die Servicekräfte waren auch sehr freundlich und hilfsbereit.

Auf der Rückfahrt haben wir dann noch einen kleinen Zwischenstop in Eckernförde eingelegt.

Dort, wo man sonst links zum neuen Wohnmobilstellplatz abbiegen würde, sind wir rechts quasi auf den alten Stellplatz gefahren, wo jetzt noch Wohnmobiltagesparkplätze sind.

Zu Fuß ist es ein Katzensprung in die Fußgängerzone und ein Besuch in der Bonbonkocherei darf dann natürlich auch nicht fehlen. Wer sich dort nicht in das Getümmel stürzen will, kann sich übrigens jetzt auch Bonbons draußen am Automaten ziehen.

 Zum Abschluss gab es dann am Hafen noch ein Backfischbrötchen auf die Hand. Aber Vorsicht!!! Hier gibt es diebische Möwen, die auch gerne Fischbrötchen mögen.