HeWi verliert Kühlwasser und hatte dann keine Leistung mehr

In letzter Zeit ist mir immer wieder aufgefallen, daß es nach Frostschutz riecht, wenn ich kurz nach dem Abstellen des Motors vorne um HeWi rumgelaufen bin.

Weil ich noch zwei kleinere Dinge hatte, die sowieso repariert werden sollten, sollte unsere Lieblings-Auto-Werkstatt gleich mal nachschauen, wo wir Kühlwasser verlieren. Ich hatte jetzt schon zwei Mal Wasser nachgefüllt. Ich selbst konnte nicht sehen, wo sich das Wasser hin verflüchtigt. Es war nichts nass oder feucht und unter der HeWi war auch alles trocken.

Dann kam der Anruf: "Das Wohnmobil ist so weit fertig! Aber wir haben nicht so gute Nachrichten." Oh je schlechte Nachrichten! Was ist den jetzt passiert?
Sie hatten den Wasserverlust gefunden.
Aber was ist daran so schlimm, daß es gleich schlechte Nachrichten gibt?
Das Wasser kam aus der Kopfdichtung am 5. Zylinder. 

Vor meinem inneren Auge sah ich viele, viele Euros aus dem Portemonnaie fallen. Was wird das denn kosten?
Also ca. 10 Arbeitsstunden und das Material. 

Material oh?
 Ja! Also die Kopfdichtung, die Kopfschrauben und Kleinteile. Ach ja! Und die Schaftdichtungen
 - 10 Stück.

Da der Zylinderkopf schon auf dem Tisch lag, wurden  auch gleich die Glühkerzen ausgetauscht und die Einspritzdüsen ausgebaut und überprüft. Das sind alles Arbeiten, die im ausgebauten Zustand viel leichter und schneller gehen.

Nun geht es los der Motor wird auseinander genommen um den Schaden genauer begutachten zu können. 

Die Ansaugbrücke ist schon abgebaut.

Die Ansaugbrücke liegt schon auf dem Tisch. Die OP kann weiter gehen.
 
Der Ventildeckel ist abgebaut. Jetzt ist schon der Ausbau der Nockenwellen vorbereitet. Die Steuerkette wurde gesichert, damit sich die Steuerzeiten nicht verstellen können.
 

Die Nockenwelle ist draußen. Jetzt ist schon der Blick auf die Hydrostößel frei.

 

Die Ventile und Ventilfedern.

Der Zylinderkopf liegt schon auf dem OP-Tisch. Der Blick auf den Motorblock von oben.

Auf dem OP-Tisch jetzt auch der Zylinderkopf.

 Die Auflagefläche wird gereinigt und geprüft, ob die Fläche auch plan ist.



Nachdem der Kopf abgebaut war, konnte man sehen, dass die Kopfdichtung an einer Stelle durchgebrannt war. 
Die rote Markierung zeigt ungefähr den Bereich, wo das Wasser nach außen gedrückt wurde.


Am abgebauten Zylinderkopf war zu sehen, daß im Bereich der Ventile auch eine starke Verkokung stattgefunden hat. 

 Am rechten Ventil (Auslass/Abgasseite) ist die Verkokung viel deutlicher zu sehen. 

Die Ventile wurden entfernt gereinigt und wieder eingeschliffen. Der gesamte Ansaugweg und auch das AGR-Ventil waren so stark verkokt, daß das alles gereinigt werden musste.  

Durch das Entfernen der Verkokung, sollte der Motor wieder richtig Luft bekommen. Durch das Reinigen hat der Motor wieder volle Leistung.

Nachdem alles wieder zusammengebaut ist, wird noch ein Ölwechsel gemacht. 

Nachricht aus der Werkstatt: Es ist sehr gut zu sehen, daß der Schaden auch wirklich die Kopfdichtung ist. An der Kopfdichtung ist der Schaden ganz deutlich zusehen.

Im Bereich der roten Markierung war die Schadstelle.


Die Einspritzdüsen wurden ebenfalls ausgebaut und geprüft. Das erfreuliche ist, daß alle Düsen noch in Ordnung sind. Auch die Glühkerzen wurden ausgetauscht.

Ja, es ist schon etwas ärgerlich das die Kopfdichtung kaputt gegangen ist, aber was will man machen.

Nach der Probefahrt ist dann aber auch erst richtig aufgefallen, daß der Motor immer noch keine richtige Leistung entwickelt. Ganz im Gegenteil, die Leistung wurde immer weniger. Es gab dabei ein Geräusch, das darauf schließen ließ, daß der Luftdruck irgendwo verloren geht.

Also zurück in die Werkstatt. Sämtliche Schläuche und Rohre wurden auf Undichtigkeit überprüft, aber es waren alle dicht. Also wurde schnell noch eine zweite Meinung von einer Werkstatt für Turbotechnik befragt. Hier konnte leider nur noch der Turboladerschaden bestätigt werden. Das wurde auch von unsere Lieblings-Werkstatt vermutet.

Also  auch noch einen neuen Turbolader einbauen und eine Testfahrt machen. 

Ja, okay! 122 PS können ja doch ganz schön vorwärts gehen. Yes! HeWi gibt jetzt vom Start weg so richtig Schub trotz Automatik. Wir haben bis jetzt noch nicht erlebt, daß der Motor so schön gleichmäßig hoch dreht. Okay, eine Rakete wird es nie werden, aber das reicht vollkommen aus und das bei max. 4,9t.

Durch die Pandemie haben wir jetzt ja die Möglichkeit, solche doch sehr zeitaufwendigen Reparaturen zumachen.

Vielen Dank an die Werkstatt und speziell an den Inhaber und Chef Jan Jeronimus und auch an Matthias Mumm. Das habt ihr wirklich gut gemacht.

Vielen Dank an Euch für das Durchstöbern. 

Lasst doch gerne einen Kommentar als Feedback da.


Kommentare

  1. Das klingt ja alles nicht so gut, war ja dann auch doch ganz schön aufwendig. Auf jeden Fall könnt Ihr wieder Gas geben und los fahren. Also Euch gute Fahrt, sobald es wieder geht.

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