Kabelsalat entwirrt

Da wir alle aktuell viel Zeit haben, habe ich begonnen, die wirre Verkabelung zu ordnen.

 Um hier kein Missverständnis aufkommen zulassen: Es geht hier nicht darum, jemanden für seine Arbeit zu kritisieren. Die Verkabelung ist historisch gewachsen. Ich denke, das kennt jeder von uns. Mal schnell etwas anschließen und beim nächsten Mal mache ich das dann wieder alles so, wie es sein soll.

 Im Wohnaufbau:

Die beiden Aufbaubatterien befinden sich bei uns in der hinteren Sitzbank unserer Sitzecke.

 Das ist die rechte Aufbaubatterie (In Fahrtrichtung rechts)

 Das ist die linke Aufbaubatterie

 

Die rote und die grüne Schraube auf den Batteriepolen ermöglichen das sehr schnelle Anschließen von neuen Kabeln.

 An jedem Kabelende ist eine Öse gepresst. Diese Menge an Ösen wird dann übereinander auf den Anschluss gelegt und dann versucht fest miteinander zu verschrauben. Spätestens jetzt merkt man, dass das Ganze sich auf dem Batteriepol dreht. Ich glaube nicht, dass immer alle Ösen richtig plan aufeinanderliegen. WAs ist die Folge? Die Kontaktfläche verringert sich und es entsteht ein Widerstand. Dadurch verringert sich der Stromdurchfluss und der Anschluss wird warm. Wärme an den Anschlüssen ist nicht gut, weil es dazu kommen kann, dass die Kontaktflächen verbrennen. Die Fehlersuche wird dadurch auch nicht einfacher.

Deshalb mag ich diese Aufsteckanschlüsse mit der zentralen Schraube obendrau  nicht. Dieses Aufstecken bietet keine sehr feste Verbindung zwischen dem Pol, der Batterie und dem Verbinder.  Immer wenn ich nach gesehen habe oder etwas vorbereiten wollte, drehte sich der Verbinder von dem Batteriepol.

 Außerdem wurde an jedem zusätzlichen Kabel auch noch eine Sicherung verbaut.Für mich ist diese Verkabelung einfach zu durcheinander.

Was habe ich alles gebraucht?


Verschiedene Kabelquerschnitte 1,5; 2,5; 6 und 10 qmm 

1 Kabelquetschzange*

1 Abisolierzange* (damit lassen sich die Kabelenden leichter und einfacher abisolieren)

1 Sicherungskasten*

Verschiedene Sicherungen und eine Flachsicherung mit 125A

1 Voltmeter*

 Kabelschuhe *

Kabellängsverbinder zum Quetschen und Schrumpfen* (Die Enden verschießen sich durch Wärme)

1 Hülsenpresse groß und eine kleine* (entweder für Kabelendhülsen oder Ringösen für dickere Kabel)

Schrumpfschlauch mit verschiedenen Durchmessern*

Nachdem ich mir reichlich Gedanken gemacht habe, wie und wo ich was anbringe, habe ich mich entschieden, den neuen Sicherungskasten an die Stirnwand zu schrauben.

Damit nachher auch wieder alles funktioniert, habe ich die Pluskabel step bei step umgezogen. Dabei habe ich auch sämtliche Stromdiebe entfernt und alle Verbindung an dem Sicherungskasten angeschlossen.

Mit der Demontage der Kabel habe ich mir auch immer einen sauberen Verlegeweg gesucht. Über diesen Weg habe ich dann die Kabel gebündelt und zu einem Strang verarbeitet.

Ein Beispiel für ein 10 qmm Kabel mit Kabelöse und einem Stück Schrumpfschlauch.

So wird das dann am Sicherungskasten an einem Anschluss verschraubt. In diesem Fall ist das die Stromzuleitung. Am anderen Ende befindet sich die Sicherung.

So sah es vor dem Umbau aus. 

 
Ein Bild von der Seite. Die Kabel laufen alle kreuz und quer und Sicherungen und Kabeldiebe überall.  

 Ein bisschen später, die Kabel werden weniger.

  Auf der linken Seite ist der neue Sicherungskasten. So langsam bekomme ich hier auch wieder Ordnung rein.

 
Das ist eine kleine Auswahl an Sachen die ich herausgenommen habe. Strom über ein Kabel verteilt auf mindestens zwei Verbraucher und eine Sicherung hinter einer Sicherung, machen das ganze nicht besser.

Und so sieht es jetzt aus. Leider waren die Batterien nicht mehr in Ordnung. Die haben wir bei der Gelegenheit auch gleich noch mit ausgetauscht. 

 Der kleine Wechselrichter wurde wieder direkt an die Batterie angeschlossen.

Im Fahrerhaus:

Als ich das Radio mal rausnehmen musste, habe ich schon das Problem gesehen.

Jetzt hatte ich für die neue Rückfahrkamera einen Weg gesucht, um die Verkabelung vornehmen zu können. Und weil mir wieder diese Verkabelung in die Hand gefallen ist, habe ich mich gleich daran gemacht auch diesen (in meinen Augen) Unsinn zu beseitigen.

 
Warum wird so etwas gemacht? Na ganz einfach weil Zündungsplus und Dauerplus nicht passen und somit das Radio die gespeicherten Sender immer wieder verliert. 
Dieser Kompaktstecker vom Fahrzeug ist aber völlig ausreichend. Auch hier sind wieder Stromdiebe verwendet worden, um die beiden einzelnen DIN-Stecker anzuflicken.
Gibt es dafür eine Lösung?

Ja klar, aber dazu muss man einfach wissen, dass Dauerplus und Zündungsplus einfach nur getauscht werden müssen.

Ich habe deshalb im Gegenstück (am Radio) im DIN Stecker das gelbe und das rote Kabel getauscht. Dafür nehme ich einen sehr kleinen Schraubendreher, drücke die Sperre nach unten und ziehe das Kabel aus dem Stecker. Die Sperre ist ein kleiner Blechzapfen, der einfach ein bißchen flexible ist. Also bitte keine Gewalt anwenden, weil dann dieser Zapfen (Haken) nicht mehr funktioniert.

Da die Originalkabel durch die Stromdiebe in der Isolierung verletzt sind, musste ich das ganze wieder neu isolieren. Dieses Klebeband verschweißt sich selbst.

So einfach und auch kostengünstig kann man diesen kleinen "Fehler" beheben.

 Ich hoffe, dass Ihr hier den einen oder anderen Tipp mitnehmen konntet.

Schaut Euch doch auch gerne die anderen Beiträge aus den Rubriken Reparatur und Tuning an.

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